Auf deutsche Hausbesitzer kommen hohe Kosten zu, wenn die EU eine Richtlinie zum Wassersparen durchsetzt. Dabei hat die Maßnahme für Deutschland keinen Sinn.
EU-Kommission will den Wasserverbrauch um 30 Prozent reduzieren und damit Südeuropa vor Dürreschäden bewahren. Experten halten die Vorgabe für Deutschland für unnötig: Versorger kämpfen bereits jetzt mit leerstehenden Wasserrohren.
Auf Grundeigentümer und Mieter könnten in den nächsten Jahren weitere milliardenschwere Belastungen zukommen. Die EU-Kommission will mit einer neuen Richtlinie zur Gebäudeeffizienz den Wasserverbrauch in den Mitgliedstaaten um bis zu 30 Prozent senken. Überlegt wird dabei, Hausbesitzer und Vermieter zu verpflichten, bisherige Duschköpfe, Toilettenkästen und Wasserhähne durch solche zu ersetzen, die einen deutlich geringeren Wasserdurchfluss haben.
Bei vorsichtig geschätzten Kosten von rund 400 Euro pro Wohneinheit müssten die Eigentümer der mehr als 25 Mio. Eigenheime und Wohnungen in Deutschland dafür insgesamt über zehn Mrd. Euro aufwenden.
Mit der geplanten Regelung will der slowenische EU-Umweltkommissar Janez Potocnik zwar vor allem die Wasserknappheit in Südeuropa bekämpfen. Wegen geringer Regenfälle kommt es dort seit Jahren in den heißen Sommern zu anhaltenden Dürreperioden, unter denen vor allem die Landwirtschaft leidet. Allerdings ist es der EU-Kommission nicht möglich, Richtlinien zu verabschieden, die nur für einzelne Regionen der Staatengemeinschaft gelten. Deshalb werden die Vorgaben auch für Deutschland verbindlich sein.
Von den jährlich verfügbaren 188 Mrd. Kubikmetern Wasser werden in Deutschland nur 2,7 Prozent durch die öffentliche Wasserversorgung verbraucht", sagt Martin Weyand ... Das führt allerdings auch zu Problemen - wenn auch ganz anderer Art als in Spanien, Süditalien, Portugal und Griechenland. Zwischen Aachen und Görlitz wird nämlich inzwischen zu wenig Frischwasser verbraucht. "In Deutschland sind die Versorgungsunternehmen vielerorts bereits gezwungen, die Abwasser- und Kanalisationsleitungen mit Frischwasser zu spülen, weil schon heute zu wenig Wasser durch sie hindurch läuft", erläutert Weyand. Nur so könnten Geruchsbelästigungen und Leitungsschäden durch Ablagerungen verhindert werden.
Statement by Janez Poto?nik, European Commissioner for Environment
I am aware of allegations that appeared in the German press concerning future plans to restrict water use in the Member States and to impose regulations on landlords and households. These allegations are unfounded. I wish to make it very clear that the Commission has no plans at present to make water-saving taps mandatory in any Member State, no plans to oblige Member States to reduce household water consumption, and no targets have been set in these areas. The main aim of EU water policy has always been to ensure that good quality water is available throughout the EU in sufficient quantities. The Commission is committed to addressing water scarcity as part of a Blueprint for Water in 2012 and, as always, a number of studies are ongoing in this area. Several policy options are being examined regarding the technical, environmental and economic feasibility of regulatory and non-regulatory options for water performance requirements for buildings, but no new decisions have been taken in this area, nor are they indeed pending.
The European law-making process is a highly consultative one. When legislation is proposed, proposals are accompanied by studies assessing the potential environmental, social and economic effects. Any targets or legislation in the area of water use would be accompanied by the appropriate impact assessment as a matter of course, taking account of the extent to which the situation in Europe is diverse, with a view to avoiding a one size fits all approach.
I regret that articles on sensitive questions such as Commission proposals for water use in Member States appear in the media before any details have been checked with the relevant staff at the European Commission
Joe Hennon ec.europa.eu/commission_2010-2014/potocnik/index_ [email protected] /